Angebot

Der weitere Ausbau der Transportkapazitäten im ÖV bleibt eine vordringliche Aufgabe. Kurzfristige Taktverdichtungen auf den Hauptlinien sind nur noch teilweise möglich. Künftig werden der Einsatz grösser Transportgefässe oder die Einführung weiterer Tangentiallinien zur Entlastung der Hauptlinien nötig sein. Bereits in Planung sind das Tram Bern–Ostermundigen sowie die Verlängerung der Tramlinie 9 von Wabern nach Kleinwabern. Im Jahr 2022 soll zudem die Trolleybuslinie 12 von Holligen bis zum Warmbächliweg verlängert werden, um die neue Überbauung auf dem ehemaligen Areal der Kehrichtverbrennungsanlage zu erschliessen.

Der Kanton Bern, die Regionalkonferenz Bern-Mittelland und BERNMOBIL als Geschäftsführerin von Moonliner sind zudem intensiv daran, neue Konzepte für ein verbessertes Nachtangebot am Wochenende zu erarbeiten.

 

Standortevaluation neues Tramdepot

Die Erweiterung der Tramflotte durch das Tram Bern–Ostermundigen hat den Ausbau des Depots Bolligenstrasse im Zeitraum 2022/23 zur Folge. Langfristig benötigt BERNMOBIL aufgrund des Angebotsausbaus aber zusätzliche Abstellkapazitäten. Gemäss dem Stadtentwicklungskonzept 2016 will die Stadt Bern zudem das Areal beim heutigen Depot Eigerplatz weiterentwickeln. Daher haben die Stadt Bern und BERNMOBIL gemeinsam die Planung dieser beiden Themen an die Hand genommen. Für ein Tramdepot westlich des Hauptbahnhofes wurden mögliche Standorte evaluiert. Am heutigen Depotstandort Eigerplatz sollen künftig neben dem Betrieb durch BERNMOBIL auch Wohnungen, Arbeitsflächen oder Quartierinfrastrukturen entstehen. Diese Nutzungen sollen optimal aufeinander abgestimmt werden.

 

Elektrisch und autonom

Zwei Themen bewegen die Branche des öffentlichen Verkehrs zurzeit besonders: die Elektromobilität und das autonome Fahren. Bei beiden Themen nimmt BERNMOBIL in der Schweiz eine Pionierrolle ein. Seit Anfang 2019 betreibt BERNMOBIL die Buslinie 17 Bern Bahnhof–Köniz Weiermatt komplett mit Batteriebussen. Und seit Anfang Juli verbindet ein selbstfahrender Kleinbus in einem Testbetrieb die Talstation der Marzilibahn mit dem Bärenpark.

BERNMOBIL plant, weitere Buslinien auf batteriebetriebene Fahrzeuge umzustellen. In einem nächsten Schritt sollen die Linie 19 und 21 folgen. Weitere Linien sind in Abklärung. BERNMOBIL ist überzeugt, dass im ÖV der Elektromobilität die Zukunft gehört. Die Finanzierung sowie die beschränkte Reichweite der Batteriebusse stellen nach wie vor hohe Hürden für eine rasche Verbreitung dieser Fahrzeuge dar.

Der Versuchsbetrieb mit einem selbstfahrenden Fahrzeug erlaubt BERNMOBIL und ihren Partnern Stadt Bern, Energie Wasser Bern und Genossenschaft Migros Aare, frühzeitig Erfahrungen im Umgang mit dieser Technologie zu sammeln und Wissen dazu aufzubauen. Im Fokus steht dabei die Einbindung des Fahrzeugs in die Leitstelle, um die Anforderungen an eine Fernlenkung autonomer Fahrzeuge kennen zu lernen. Wann solche Fahrzeuge breite Anwendung im ÖV finden werden, ist zurzeit offen.